Nur ein Traum?

Aus dem Untergrund strömen Menschen die Treppe hinauf, klappen Schirme auf wie Taschenmesser, um sich vor dem plötzlich eingesetzten Regen zu schützen. Sie stürzen sich in den Verkehr, hasten aneinander vorbei und um sie herum.

Regungslos steht sie dort auf dem Fußweg, frierend in ihrem dünnen Sommerkleid, ihr roter Schirm leuchtet inmitten der grauen Masse. Ihr Gesicht ist ausdruckslos. Tränen strömen an den Wangen herunter, sie macht keine Bewegung, um sie aufzuhalten. Sie kann ihn kaum noch erkennen, er ist bereits mit der davon eilenden Menschenmenge verschmolzen. Die Worte pochen noch in ihren Ohren: “Leb wohl, meine Herzensschöne.” Keine Erklärung, nichts.

War es doch nur ein Traum?

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